Vielleicht ist es das erste richtige 
  rein biologische und funktionierende Hallenbad in Europa, das die Firma Zebra 
  hier im Kanton Aargau in der Schweiz gebaut hat. Nein, es ist nicht öffentlich 
  zugänglich, der Bauherr hat sich hier einfach einen Traum verwirklicht 
  und ein Bad nach den neuesten Regeln der Badeteichbaukunst erstellen lassen. 
  Das Haus rundherum ist ein eigentliches Badehaus, das Wohnhaus befindet sich 
  gleich nebenan. Es brauchte denn auch einiges an Volumen, um die ganze Technik 
  unterzubringen. 
  Betritt man das Bad, wähnt man sich in einer Kathedrale. Nicht der Grösse 
  wegen, sondern wegen der schlichten Eleganz. Im ca. 10 x 4 m grossen Edelstahlbecken, 
  wo das Wasser über umlaufende Rinnen bündig abgezogen wird, spiegelt 
  sich die grosszügige Fensterfront, die nach Süden ausgerichtet ist 
  und gibt den Blick frei auf eine beinahe archaische Gartenlandschaft. Rund um 
  das Bad sind komfortabel breite Wege- und Ruheflächen angelegt. Sauna, 
  Umkleide und Geräteraum sind kopfseitig angegliedert. Die Materialien sind 
  schlicht aber edel ausgewählt. Der Boden aus kunststoffveredeltem Beton, 
  die Wände aus Nussbaumholz und die Decke eine klassische Holzkonstruktion.
Als Laie würde man sich zuerst 
  über den äusserst angenehmen Duft wundern, erwartet man doch eigentlich 
  eher penetrante Chlorschwaden. Aber da wir wussten, was uns erwartet, überraschte 
  und das sehr angenehme olfaktorische Klima nicht sonderlich. Das Wasser hat 
  zudem nicht diesen klassischen bläulichen Chlorstich, sondern es lächelt 
  uns in dezentem Smaragd entgegen. Das Chromstahlbecken verbirgt aber nichts. 
  Jede geringste Trübung, jeder noch so feine Biofilm wäre sichtbar, 
  wäre den so einer vorhanden. Natürlich ist er es, aber der Bauherr 
  lässt den Roboter fleissig laufen, so dass immer alles blitzblank weggeputzt 
  wird. Immerhin musste diesem Putzer beigebracht werden, dass er nicht die Treppe 
  rauf steigt. Das Bad wird regelmässig auf eine Temperatur von 26o aufgeheizt 
  und zwar mit selbst erzeugter Sonnenenergie. Diese wird dem Bad über einen 
  Wärmetauscher zugeführt. 
  Es ist ein Schwimmteich der Kat. 5+, also sozusagen der Königsklasse, was 
  die Reinheit und die Menge an Biofilm betrifft. Eigentlich sollte da gar nichts 
  da sein, aber das ist wohl eher Wunschdenken derjenigen, welche diese Kategorien 
  definierten. Immerhin ist der mit Cyperngras bepflanzte Kiesfilter mit seinen 
  knapp 10 m2 sehr klein gehalten. Dieser befindet sich ebenfalls im selben Raum, 
  allerdings in einem abgetrennten Becken. So ahnt man zumindest einen Hauch von 
  Biologie. 
  Das Herzstück der Reinigung befindet sich ausserhalb des Hauses in einem 
  speziellen Schacht, so dass es jederzeit einfach zugänglich ist. Es handelt 
  sich um einen Kartuschenfilter der Firma Biofermenta mit ca. 10 m3 speziellem 
  Substrat auf der Basis von Glaswolle. Da wurden dann synthetische Zeolithe eingebaut, 
  um den sich der Biofilm aufbauen kann. Die erforderliche Menge des Substrates 
  ist genau berechnet worden. Die Konstruktion dieser Kartusche aus grauem PP 
  ist so gewählt, dass der Filter absolut gezielt und genau gesteuert durchströmt 
  wird. Nur so ist es möglich, den Filter in einer minimalen Grösse 
  zu halten. Natürlich ist auch die Pumpenleistung genau auf diesen Filter 
  abgestimmt. Das Filtersubstrat muss allerdings jährlich ausgetauscht werden. 
  Mit folgenden Kreisläufen wird das Bad betreiben: 
1. Skimmerkreislauf. Von den Skimmern 
  läuft das Wasser in einen ca. 4 m3 fassenden Schwallbehälter, von 
  dem aus es in den Filter gepumpt wird. 
  2. Regenerationsteich
  3. Filterkreislauf
  Natürlich ergaben sich auch Anfangsprobleme, handelt es sich doch um den 
  ersten Badeteich, der in dieser Art vermutlich weltweit gebaut wurde – 
  abgesehen vielleicht von einigen in Glashäusern erstellen Bädern der 
  Kat. 4 in Israel, die aber ganz anders konzipiert sind. 
  Ein Problem ergab sich durch die Reinigung des Chromstahls. Die Paste, die hierzu 
  verwendet wurde enthielt vermutlich grössere Mengen an Phosphaten, die 
  sich irgendwie in die Oberfläche des Pools einlagerten. Jedenfalls ergab 
  sich nach dem Auffüllen ein unerklärlicher Biofilm, der erst eliminiert 
  werden konnte, nachdem das Wasser gewechselt und die Oberflächen mit Hochdruck 
  nochmals gereinigt wurden. 
  Zudem enthielt das Füllwasser überdurchschnittlich viel Schwefel, 
  welcher sich mit den oben beschriebenen Phosphaten zu gipsigen Ablagerungen 
  verbanden. Erst als schwefelfreies Wasser eingefüllt wurde, hatte man auch 
  dieses Problem im Griff. Jetzt wird das Nachfüllwasser nur noch über 
  eine Umkehrosmoseanlage zugegeben, was die Probleme praktisch vollständig 
  zum Verschwinden brachte. 
  Über die Kosten wollen wir hier nun mal nicht reden. Die werden weder vom 
  Ersteller noch vom Bauherr bekannt gegeben. Eine klare Abgrenzung wäre 
  auch nicht einfach, wurde doch das Haus um das Bad mit einer aufwendigen Technik 
  – das Haus ist praktisch ein Null-Energie-Haus - gleichzeitig erstellt. 
  
  Mit diesem Bad kann absolut nachvollziehbar nachgewiesen werden, dass biologische 
  Indoorpools heute möglich sind. Bezüglich der hygienischen Werte kann 
  festgehalten werden, dass diese sich weit unter den vorgesehenen Grenzwerten 
  halten. Für ein privates Bad sind diese allerdings nicht relevant, aber 
  es zeigt auf, dass auf diese Art auch öffentliche Bäder erstellt und 
  betrieben werden könnten. Auch die chemischen und physikalischen Werte 
  sind unterhalb der Grenzwerte, so dass man von einer rundum gelungen Anlage 
  sprechen kann, was für einen Erstling nicht immer selbstverständlich 
  ist.